Der Name Gambrinusstraße erinnert an die ehemalige Gambrinusbrauerei an der Einmündung Löbtauer / Altonaer Straße. Diese seit 1872 als Aktiengesellschaft fungierende Brauerei existierte noch bis nach dem Ersten Weltkrieg, musste jedoch 1923 aus wirtschaftlichen Gründen ihren Betrieb einstellen. Heute werden die noch vorhandenen Gebäude von verschiedenen Firmen genutzt.
Nach 1895 begann die Bebauung der Gambrinusstraße mit mehrgeschossigen Mietshäusern. Einige Gebäude besitzen im Inneren interessante Treppenhausgestaltungen der Entstehungszeit mit Stuckdecken und dekorativen Wandmalereien. Im Haus Nr. 6 befand sich noch bis in die Nachkriegszeit das Restaurant "Gambrinushof".
Max Wießner oHG: Das erste Bauunternehmen wurde 1881 von Ernst Wießner auf der Pillnitzer Straße 9/15 gegründet. 1895 entschied sich auch sein Sohn Max Wießner (1869-1954), gelernter Zimmermeister, für die Selbständigkeit. Am 10. Januar 1911 wurde das Baugeschäft Max Wießner oHG mit Sitz in der Gambrinusstraße 15 eingetragen. Die Firma zählte zeitweise ca. 200 Angestellte und war an zahlreichen Bauvorhaben in Dresden beteiligt. Zu den heute nur noch teilweise erhaltenen Gebäuden gehörten die Wohnhäuser Wilsdruffer Straße 21 und Gerokstraße 31, die Villa Goetheallee 37 und das Haus Waldparkstraße 6 in Blasewitz.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Firma in Familienbesitz und wurde ab 1952 vom Baumeister Willy Wießner (1897-1967) geleitet. 1958 musste der Betrieb eine staatliche Beteiligung aufnehmen und wurde in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. 1965 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Baugeschäft Baumann, 1972 die zwangsweise Verstaatlichung der Baumann & Wießner KG. Nach 1989 erhielten die Alteigentümer ihren Betrieb zurück und sind bis heute in der Baubranche tätig. Zu den bedeutendsten Arbeiten des Betriebes nach 1945 gehörte 1970 der Bau der Volksschwimmhalle Steinstraße.