Kategorie: Bildung

Die XXI. Bezirksschule wurde am 27. April 1888 für die stark angewachsene Bevölkerung der Friedrichstadt und des benachbarten Löbtaus an der Fröbelstraße 1 - 3 eröffnet. Der Gebäudekomplex bestand aus zwei Haupt- und zwei Nebengebäuden, jeweils für Mädchen und Knaben, sowie einer Turnhalle im Hof. Ab 1910 gab es hier zudem die III. Fach- und Fortbildungsschule, ab 1911 zusätzlich Filialen der 3., 17. und 36. Bezirksschule. Mit der Neugliederung des sächsischen Schulwesens nach dem Ersten Weltkrieg entstand die 3. Volksschule, die nun alle Gebäude gleichzeitig nutzte. Zeitweise war auch eine Dienststelle des Städtischen Kohlenamtes sowie von 1925 bis 1938 eine Berufsschule für Mädchen mit untergebracht. Im Hintergebäude der Fröbelstraße 3 gab es ab 1931 einen kommunalen Kinderhort.

Im Zuge der Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung wurden auf Weisung der   Nationalsozialisten ab 1935 auch in Dresden spezielle Schulen gegründet. Diese mussten alle jüdischen Kinder Dresdens besuchen, nachdem ihnen der Besuch der deutschen Volksschulen und Höheren Schulen verboten worden war. Eine dieser Schulen befand sich ab 1938 im Hinterhaus Fröbelstraße 1. Hier wurden vor allem ältere und Berufsschüler unterrichtet. Die Einrichtung existierte bis 1939 und wurde dann zur Zeughausstraße 1 verlegt. Ab 1940 diente die Turnhalle als Arbeitslager für polnische Zwangsarbeiter, weitere Räume wurden von der Fachgewerbeschule der Dresdner Malerinnung belegt. Außerdem nutzte ab 1943 die aus Löbtau ausgelagerte 36. Volksschule die Gebäude.

Beim Luftangriff 1945 wurden die Schulgebäude auf der Fröbelstraße schwer beschädigt bzw. zerstört. Erhalten blieb lediglich das frühere Mädchenschulhaus (Fröbelstraße 1), welches bis 1991 Sitz der Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Elektrohandwerks war. Außerdem lagerten die Staatstheater hier einen Teil ihres Fundus. Seit 2018 wird das Areal jedoch wieder als Schulstandort genutzt . Dafür  wurde das noch vorhandene Schulhaus saniert und mit modernen Neubauten erweitert als 153. Grundschule. In Dresden einmalig ist die Spezialisierung auf Integrationsschüler mit Sehbehinderung, die an der 153. Grundschule gemeinsam mit sehenden Kindern lernen können.

Die Unterrichtung blinder Kinder in Sachsen war bis zum Schuljahr 2018/2019 ausschließlich an der Sächsischen Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Chemnitz möglich. Der Schulbesuch dort ist mit dem Wohnen im Internat verbunden. Gerade im Grundschulalter ist das für die betroffenen Kinder und ihre Eltern eine hohe Belastung. Deshalb suchten das Schulverwaltungsamt und engagierte Eltern nach einer Lösung, wie Dresdner Kinder mit Sehbehinderung möglichst wohnortnah unterrichtet werden können. Die Chance ergab sich mit der Sanierung und Erweiterung des historischen Schulgebäudes auf der Fröbelstraße. Die „Elterninitiative Unmöglich. Aber machbar.“ wurde für diesen Erfolg am 3. Dezember 2018 mit dem 3. Sächsischen Inklusionspreis 2018 in der Kategorie „Bildung“ ausgezeichnet.

Die Bau,- Sanierungs,- und Ausstattungsarbeiten für die neue 153. Grundschule begannen im Sommer 2016. Dabei wurde das denkmalgeschützte Gebäude um einen Erweiterungsneubau ergänzt und mit diesem über eine Eingangshalle verbunden. Auch die Sporthalle und der gesamte Außenbereich sind neu entstanden. Für sehbehinderte Kinder gibt es Türschilder mit Blindenschrift, Handläufe entlang der Flure und ein tastbares Bodenleitsystem, das z. B. auf Türen und Treppenstufen aufmerksam macht. Die Baukosten belaufen sich auf rund 12,65 Millionen Euro. Davon wurden rund 8,2 Millionen Euro aus Fördermitteln des Freistaates Sachsen finanziert.

An der 153. Grundschule können bis zu 224 Schülerinnen und Schüler lernen. Im August 2018 nahm die Schule den Betrieb mit 42 Schulanfängern in zwei ersten Klassen auf.

(Quelle: http://www.dresdner-stadtteile.de/Zentrum/Friedrichstadt/friedrichstadt.html)